Anreise: Flug Baden Airport – Heraklion
Reisezeit: September/ Oktober (25 Tage)
Anreise
Diesmal sind wir vom Baden-Airpark nach Heraklion gestartet. Der Flughafen liegt ja fast vor unserer Haustür, aber oft gibt es keine Flüge zum gewünschten Ziel, oder die Abflugzeiten passen nicht. Diesmal war es optimal, zumal wir noch einen komfortablen Family-Transferservice hatten.
Wir hatten einen schönen Blick bis über die Alpen, danach nur eine geschlossene Wolkendecke bis Kreta. Der Pilot hat die Landebahn trotzdem gefunden.
Winery Stilianou
Das Wetter war ideal für einen Museumsbesuch. Wir wollten das Archeologische Museum in Heraklion besuchen. Das wollten bei diesem Wetter viele andere auch. Kein Parkplatz zu finden!
Also fuhren wir weiter nach Knossos. Die Parkplätze auch hier überfüllt. Dann sahen wir ein Schild Winery Stilianou 10km, Weinprobe und Führung. Also sind wir dorthin. Es hat sich gelohnt!
Ein kleines Weingut, geführt von Ioannis Stilianou in der 4. Generation. Die dort produzierten Weine beschränken sich auf 4 Sorten, weiß, rose, rot und einen Dessertwein. Der Weiße war schon ausverkauft, aber der Rest war von hervorragender Qualität. Der Rote wird erst nach 10-jähriger Fasslagerung in Flaschen gefüllt, also Jahrgang 2010. Sehr interessant war dann auch die Führung durch den Weinberg.
So erfuhren wir dass die meisten Rebstöcke auf Kreta vor 40 Jahren durch die Reblaus zerstört wurden. Danach wurden neue Rebstöcke gepflanzt. Auf die Wurzeln amerikanischer Reben wurden die einheimischen Reben aufgepfropft und so resistent gegen die Reblaus.
Auch ein hervorragendes Olivenöl wird hier produziert. So erfuhren wir, dass bei der Ernte das Verhältnis der (noch) grünen und (schon) dunklen Oliven maßgeblich ist für die Qualität. Auf Kreta werden die kleinen Koroneiki-Oliven für die Ölherstellung verwendet. Ioannis zeigte uns voller Stolz einen Baum, der schon über 400 Jahre alt ist.
Knossos
Als wir von der Winery wieder in Richtung Heraklion zurück fuhren, hat sich die Parkplatzsituation in Knossos entspannt, so dass wir unseren geplanten Besuch doch noch durchführen konnten. Im reduzierten Senioren-Ticket war sogar noch der Eintritt für das Archeologische Museum in Heraklion inbegriffen. Der größte minoische Palast ist teilweise rekonstruiert, die vorhandenen Fresken sind Kopien. Die erhaltenen Originale sind im Museum zu sehen.
Archeologisches Museum
Das Archeologische Museum in Heraklion ist einen Besuch wert. Auf zwei Etagen sind viele sehenswerte Objekte zu bestaunen. Einen besonderen Augenmerk verdienen die vielen Schmuckstücke, eine filigrane Feinarbeit von ganz besonderem Niveau.
Und man darf hier nach Lust und Laune fotografieren, bis auf ein paar wenige Dinge, die besonders gekennzeichnet sind.
Heraklion
Nach dem Museumsbesuch blieb noch etwas Zeit für einen kleinen Stadtbummel in Heraklion. Danach sind wir dann auch auf den Hügel mit dem Grab von Nikos Kazanzakis (Alexis Sorbas). Ein schlichtes Grab mit Holzkreuz und schöner Aussicht. Die Grabinschrift:
Ich erhoffe nichts,
ich befürchte nichts,
ich bin frei!
Gewohnt haben wir in den ersten 3 Tagen in Milatos, einem kleinen Fischerdorf eine Fahrstunde östlich von Heraklion.
Agathia – ganz im Osten
Hier im Osten von Kreta fühlen wir uns wie zu Hause. Wir wohnen hier in den Elia-Studios und haben einen schönen Blick auf den markanten Tafelberg. Unsere Taverne ist immer noch die gleiche wie vor 25 Jahren. Sie heißt jetzt auch Elia, wir die zur Familie gehörenden Studios. Stefania, die Tochter des alten Wirts Vaios kocht ebenso vorzüglich wie ihr Vater. Besonders die Nachspeisen, die obligatorisch mit einem Raki serviert werden, sind besonders köstlich.
Der Baum
Jedesmal, wenn ich hier im Osten auf Kreta über die Berge bei Vai laufe, komme ich an diesem alten Baum vorbei.
Wie alt er wohl ist?
Wieviel Stürme hat er überstanden in seinem Leben?
Was hat ihn so verbogen?
Diesmal habe ich ihm eine besondere Bilderserie gewidmet.
Kretische Impressionen
Kato Zakros ist ein wunderschöner Platz, wo wir gerne sitzen und bei einem Frappé oder je nach Tageszeit auch bei einem Ouzo dem Rauschen des Meeres lauschen. Mich faszinieren immer wieder die Reflexionen auf dem Tisch, es muss natürlich ein blauer sein.
Zaros
Unsere nächste Reiseetappe war Zaros, am Fuße des Ida-Gebirges. Etwa 4 Stunden dauerte die Anreise vom äußersten Osten der Insel. Der Ort ist bekannt für seine hervorragende Wasserqualität. In ganz Griechenland erhält man es in Flaschen. Auch für die Forellenzucht ist der Ort bekannt. Die Forelle ist auf Kreta nicht heimisch und wurde irgendwann mal „eingeschleppt“. Seitdem erfreut sie sich steigender Beliebtheit.
Ouzerie Vengera
Unser erstes Abendessen in Zakros war gleich ein Volltreffer. Die im Reiseführer beschriebene Ouzerie wird von Vivi und ihrer Mutter betrieben. Hier gibt es Selbstbedienung und „All you can eat“ vom Buffet. Köstliche Speisen der kretischen Küche werden ständig von der gutgelaunten Vivi ergänzt. Der Andrang ist entsprechend groß, man sollte rechtzeitig da sein, um einen freien Tisch zu ergattern.
Auch die Forellen, die in dem klaren Wasser von Zakros vorzüglich gedeihen, werden hier zwischendurch in kleinen Stücken serviert, so dass man sich keine Ganze am Stück bestellen muss.
Gortys (Gortyn)
Bekannt ist die Ausgrabungsstätte von Gortys für die „Große Inschrift“, den bislang ältesten aufgefundenen Gesetzescodex Europas. Die Besonderheit der Inschrift: 1. Zeile von links nach rechts, 2. Zeile von rechts nach links in Spiegelschrift u.s.w.
Beeindruckend sind neben den Steinen auch die alten Olivenbäume mit einem Alter von ca. 1600 Jahren.
Phaistos
Etwas westlich von Agia Galini auf einem Hügel in der Messara-Ebene liegt die minoische Siedlung Phaistos. Von hier hat man eine wunderschöne Aussicht auf die Ebene. Das bekannteste Objekt dieser Ausgrabungsstätte, der Diskus von Phaistos, ist allerdings nicht hier zu sehen, sondern im Museum in Heraklion.
Die Höhlenwohnungen von Matala
Die aus der Jungsteinzeit stammenden Grab- und Wohnhöhlen wurden in den 1960er Jahren von Hippies aus aller Welt besiedelt. Sogar Cat Stevens und Bob Dylan sollen zeitweise hier gelebt haben.
Heute sind die Höhlen eingezäunt und gegen einen geringen Obolus aus der Nähe zu besichtigen.
Zur Nachmittagszeit sind die Parkplätze auch in der Nachsaison hoffnungslos überfüllt, so dass wir den Besuch auf den Vormittag gelegt hatten.
Danach sind wir noch auf einen Kaffee in einen Nachbarort an den Strand. Über die Bucht konnten wir schon einen Blick auf unser nächstes Ziel werfen, Agia Galini.
Mutter Erde’s hohe Faltkunst
Felsformationen bei Agios Pavlos
Agia Galini
Unsere nächste Etappe war Agia Galini. Wir wohnten im oberen Bereich in einer netten Unterkunft mit äußerst freundlichem Service. Der Ort ist nichts für Fußkranke. Auf dem Weg ins Ortszentrum legten wir einige Höhenmeter pro Tag zurück. Von hier sollen der Sage nach Dädalus und sein Sohn Ikarus durch die Luft aus der Gefangenschaft des Minos geflohen sein, was ja bekanntermaßen ein unglückliches Ende nahm. Im Ortskern findet man genügend Tavernen und Shops, so dass man es einige Tage aushalten kann.
Eine empfehlenswertes Restaurant ist das Onar. Leckere Thunfisch- oder Schwertfischsteaks und üppige Fischspieße sind hier die Spezialität und danach noch ins Musiko Kafenion bei schöner Jazz- uns Bluesmusik und Erdnüssen mit harter Salzkruste. Wir mussten erst dezent am Nachbartisch schauen, wie man die Dinger aufkriegt: aufbeißen!
Von hier aus erreicht man die Bucht von Agios Pavlos, wo man baden kann und die sehenswerten Steinformationen besichtigen kann. Ein Stück weiter ist der Strand von Triopetra. Woher der Strand seinen Namen hat, kann man unschwer erkennen.
Kretas Wilder Westen
Im Westen Kretas gibt es kaum ein Verkehrszeichen, das nicht durchlöchert ist.
Die Unbeschädigten sind wahrscheinlich erst vor Kurzem ausgewechselt worden, weil das Alte nicht mehr erkennbar war.
Frangokastello
Unser nächstes Ziel war Frangokastello an der Südküste. Von Agia Galini sind wir Richtung Rethimnon gefahren und dann durch die Kourtaliotiko-Schlucht nach Preveli. Die Gänsegeier kreisten über den steilen Hängen. Bei Preveli haben wir bei der alten venezianischen Brücke einen kurzen Fotostopp eingelegt. Dann ging es weiter nach Frangokastello. Das venezianische Kastell gab dem Ort seinen Namen. Es handelt sich um eine Streusiedlung mit einigen kleineren Geschäften für den nötigen Tagesbedarf.
Wir hatten hier bei „Babis & Popi“ ein nettes Appartement mit Aussicht zum Strand. Auf der Terrasse auf der anderen Seite haben wir mit Bergblick gefrühstückt. Es gibt eigene Strandliegen, die mit einen Schloss vor Fremdgebrauch gesichert sind. Die Taverne bietet leckeres Essen mit traditionellem Blick in die Küche. Von hier aus gibt es die Möglichkeit, mehrere Schlucht zu durchwandern. Die Aradena-Schlucht liegt westlich von Chora Sfakion. Wir haben sie von oben betrachtet und auch die alte Holzbohlenbrücke mit dem Auto überquert. In der Hochsaison kann man hier auch am Gummiseil von der Brücke in die Tiefe springen.
Chania
Zum Abschluss unserer Kretareise hatten wir in Chania für 2 Nächte vorgesehen. Die Anreise von Frangokastello ging bei Chora Sfakion hinauf in die Berge und entlang der Imbrosschlucht nach Norden. In Chania hatten wir für 2 Nächte ein traumhaftes Zimmer mit Blick auf die Hafenbucht gebucht. In der Altstadt gibt es keine Parkplätze und so mussten wir das Auto vor der Stadtmauer abstellen. Ein Koffer mit Rollen ist hier absolut von Vorteil. Der Weg zum Hotel dauerte etwa 15 Minuten entlang der Hafenpromenade.