2008 Milos – Athen

Anreise über Athen und direkter Weiterflug nach Milos. Zurück wieder über Athen mit 2 Tagen Aufenthalt.

Reisezeit: Juli

Als wir 2003 von Milos zurückkamen, suchte ich diese Insel auf Wikipedia: Fehlanzeige! Da muss man etwas tun, dachte ich mir damals und schrieb nur ein paar kurze Zeilen. Was die weite Internetgemeinde inzwischen daraus gemacht hat kann man hier sehen: Wikipedia/Milos

Anreise über Athen

Die Anreise nach Milos ging wieder über Athen und dann mit einer kleinen Propellermaschine (36 Sitze) nach Milos. Diesmal mussten wir uns in Athen nicht eine ganze Nacht um die Ohren schlagen, wie bei der Reise 2003, sondern hatten nur 6 Stunden Aufenthalt. Aber auch das kann zum Abenteuer werden. Wir beschlossen, dass sechs Stunden am Flugplatz doch etwas zu viel sind. Wir gaben unser Gepäck auf und fuhren mit der Metro bis Monastiraki im Zentrum. Die Fahrt dauert ca. 45 min. In Monastiraki angekommen, suchten wir uns gleich auf dem Plan die letztmögliche Rückfahrt und noch eine davor aus. Jetzt hatten wir noch ca. 3 Stunden Zeit für einen kleinen Stadtrundgang. So schauten wir uns schon mal nach dem Plaka Hotel um, in dem wir bei der Rückreise noch 2 Nächte verbringen wollten. Dann machten wir uns wieder auf den Weg zur Metro beim Syntagma-Platz. Wir beschlossen, den vorletzten Zug zum Flughafen zu nehmen. Wir standen am Bahnsteig und erfuhren nun, dass die Metro in Richtung Flughafen streikt. Super!!!

Wir hetzten die Treppe hinauf, suchten die Bushaltestelle und fanden auch gleich den richtigen Bus. Natürlich fuhr er nicht gleich los, sondern füllte sich erst nach und nach und wir wurden immer nervöser. Der Bus braucht ja schon etwas länger als die Metro. Zum Schluss ging nochmal alles gut. Wir kamen gerade noch rechtzeitig am Flughafen an.

Die erste Überraschung erlebten wir bei der Ankunft am Flughafen von Milos. Wir hatten ein Auto über Andreas Rooms gebucht und wir erwarteten nun, dass uns bei der Ankunft das Auto mit dem üblichen Formalitäten übergeben wird. Es war niemand da. Nur auf dem Parkplatz standen noch ein paar Autos rum. An einem hing ein Schild mit unserem Namen, die Tür war offen, der Schlüssel steckte. Dass es sowas noch gibt! Die Welt könnte so schön sein, wenn das noch überall möglich wäre! Innen lag ein Zettel mit der Adresse, wo wir uns für die Formalitäten melden sollten. 

Milos

Unsere Unterkunft

Wie vor 5 Jahren haben wir wieder in Andreas Rooms bei Andreas und Brigitte in Pollonia, am östlichsten Punkt von Milos gewohnt.  Der Ausblick ist einfach ein Traum! Überall Meer. Die Küche nach Westen zum Sonnenuntergang, ein kleiner Balkon nach Osten mit Blick zum Hafen und die große Terasse, jetzt auch mit Sonnendach aus Stroh, so dass man sich jetzt auch zur Mittagszeit hier aufhalten konnte.

Andreas bietet auch Bootsrundfahrten mit seiner „Perseas“, einem traditionellen Kaiki in alter Holzbauweise an. Wegen Unverträglichkeiten auf kleineren Schiffen konnten wir aber leider nicht von dem Angebot Gebrauch machen.

Haustiere

Brigittes Lieblinge freuen sich immer, wenn man ihnen etwas Zuwendung zukommen läßt. Und so schauen sie ab und zu vorbei, ob nicht vielleicht auch vom Essen mal ein kleiner Leckerbissen abfällt. 

Pollonia und Umgebung

Auch diesmal machte ich mich hinauf auf den Weg zum Berg vor unserem Studio, während Waltraud auf der Terasse lieber ein Buch las. Einen Weg gibt es eigentlich nicht. Man muss sich durch Schotter und Gestrüpp den besten Pfad hinauf suchen. Aber oben angekommen, wird man durch eine grandiose Aussicht belohnt.

Über die Qualität der Tavernen im Ort können wir kein Urteil abgeben. Aus der Erfahrung vom letzten Mal haben wir uns auf Selbstversorgung eingestellt. Im Vergleich zum letzten Mal, als wir hier waren, sind hier am Hafen einige Tavernen noch dazu gekommen. Es gibt 2 Minimärkte am Ort, wo man das Notwendigste erhält. Die größeren Einkäufe erledigt man besser in Adamas. Hier ist man mit dem Auto in ca. 20 Minuten. 

Die Insel

Neues haben wir auf Milos nicht gesehen, aber alles ist so traumhaft schön, dass mann sich nicht sattsehen kann an den Farben der Insel. Das strahlende Blau des Himmels, ganz selten unterbrochen von einer weißen Wolke, die wie zufällig für ein Foto in das Blickfeld schwebte oder das Weiß der Kykladenhäuser an denen sich prachtvolle Bouganvilleas hinauf rankten oder die Strände, allen voran „unser“ Firiplaka mit seinen bunten Kieseln und dem Meer, das vom Strand bis zum Horizont alle Möglichkeiten der Blautönung ausschöpft.

Es gibt sicher noch viele solcher Perlen in der Ägäis, wir möchten gerne noch mehr kennen lernen. 
Aber ob  e i n  Leben dazu ausreicht???

Plaka – Tripiti – Adamas

Der Hauptort von Milos ist Plaka. Oben auf dem Berg thront der Ort über der Insel und wird nur noch überragt von einer kleinen Kapelle auf der Bergspitze. Vor hier aus hat man einen traumhaften Blick über die große Bucht und die ganze Insel. Im Ort kann man durch die malerischen engen Gassen schlendern. Ab und zu gibt eine Lücke zwischen den Häusern wieder den Blick auf das tiefblaue Meer frei. An der Kirche ist ein beliebter Platz um den Sonnenuntergang zu genießen. Man findet auch einige nette Tavernen und Geschäfte in den engen Gässchen.

Gleich angrenzend ist Tripiti. Vor hier aus geht es auch hinunter nach Klima zu den alten, bunt bemalten Fischerhäusern. Auch hier ist ein schöner Platz zum Sonnenuntergang. Ebenso kann man von Tripti aus das alte Theater besichtigen. In der Nähe befindet sich auch der Fundort der Venus von Milo. Nicht weit weg sind auch die Katakomben, die z. Z. allerdings restauriert werden und deshalb nicht komplett besichtigt werden können.

Fährt man von Plaka den Berg hinunter, ist man in ca. 10 min. in der kleinen Hafenstadt Adamas. An der Hafenpromenade kann man entlang der Yachten spazieren,  Schiffstouren um die Insel buchen, in den Souvenierläden einkaufen oder einen Frappé trinken. Hier gibt es auch einige größere Supermärkte, wo man sich als Selbstversorger mit dem nötigen Vorrat eindecken kann. 

Nordküste

Wenn man die Nordküste von Pollonia in Richtung Plaka fährt, kommt man an einigen eigentümlichen Küstenformationen vorbei. So hat das Meer bei Papafrangas einen nur wenige Meter breiten Einschnitt in den Fels gegraben, der dann in einem kleinen Sandstrand mit einer Grotte mündet. Wer unbedingt hier baden möchte, erreicht den Strand über einen schmalen Pfad, der steil hinunter führt. 

Bei Sarakiniko findet man eine eigentümliche Felsformation vor. Wellenförmig ist das flüssige Gestein aus früheren vulkanischen Aktivitäten erstarrt. Die blendend weiße Bimslandschaft bietet hier einen unglaublichen Kontrast zum blauen Meer und zum Himmel. Baden kann man hier auch, wenn einen die vielen vorbeilaufenden Besucher nicht stören.
Im hinteren Bereich, in dem kleinen Tal, ist in den Felsen parallel zur Außenwand ein künstlicher Gang mit mehreren Zugängen gegraben, dessen Zweck uns aber nicht bekannt ist. 

Fährt man die Straße weiter, kommt man zu den Abzweigungen nach Mandrakia und etwas weiter nach Firopotamos. Zwei kleine Fischersiedlungen, die es sich lohnt anzuschauen.

Südküste

An der Südküste liegt unser Lieblingsstrand Firiplaka. Ein wunderschöner  Sandstrand, der im hinteren Bereich mehr mit schönen bunten Kieseln versetzt ist. Die Felswände hinter dem Strand leuchten in den unterschiedlichsten Farben. In der Hochsaison ist hier auch ein Kiosk und wenn man möchte kann man sich auch eine Liege mit Sonnenschirm mieten. Wir hatten unsere eigenen Sonnenstühle dabei und gingen in den hinteren Bereich.
Nicht weit weg ist liegt der Strand Tsigrado. Er ist aber etwas kleiner und man muss zu Fuß noch etwas hinunter gehen. Das letzte Stück zu beiden Stränden ist eine Sandpiste, die aber gut mit einem normalen PKW zu befahren ist.

Man kann die Küste noch ein ganzes Stück in einiger Höhe am Berghang nach Westen weiterfahren. Wir waren bis Gerontas. Der wunderschöne Strand ist von oben einsehbar, wir sind aber den steilen Weg (ca. 10 min.) nicht hinunter gegangen. 

Rückreise über Athen

Für die Rückreise haben wir aus der Erfahrung vom letzten Mal einen Zwischenaufenthalt von 2 Tagen in Athen eingeplant. Das Hotel Plaka erreichten wir wieder mit der Metro (diesmal kein Streik!).

Von der Dachterasse hatten wir einen wunderschönen Blick auf die nahegelegene Akropolis, die leider noch immer für Restaurationsarbeiten eingerüstet ist. Trotzdem schaut man immer wieder ehrfurchtsvoll auf dieses riesige Monument einer vergangenen Kultur.

Wachablösung

Vor dem Parlament am Grabmal des Unbekannten Soldaten stehen zwei Wachposten der Evzonen, die stündlich mit einer großen Zeremonie abgelöst werden. Was für gewaltige Kerle das sind, merk man erst, wenn man sich neben sie hinstellt. Das ist erlaubt, nur bitte nicht zu nahe, sonst hebt der Wachposten kurz sein Gewehr an und läßt es dann auf das Pflaster knallen. Das ist aber auch die einzige Bewegung, die gestattet ist. Und das eine Stunde in der sommerlichen Hitze. Alle Achtung!

Unser besonderer Tipp
Zur Wachablösung versammeln sich immer viele Menschen. Dicht gedrängt verfolgen sie die Zeremonie. Das ist ein beliebtes Aktionsfeld für Taschendiebe. Wie mussten leider die Erfahrung machen.

Rund um die Akropolis

Direkt am Hang der Akropolis liegt Anafiotika. In diesem alten Stadtviertel fühlt man sich an einen anderen Ort versetzt. Enge Gässchen mit vielen Tavernen locken zum Verweilen. Aber die Zeiten haben sich geändert. Wenn man sich früher eine Taverne nur nach Gutdünken ausgesucht hat, so lohnt sich heute vorher ein Blick in die Speisekarte. Es gibt heute keine Standardpreise für die Standardgerichte mehr. Allein beim Frapee haben wir Preise von 2 – 4 EUR gesehen. Vier EUR (!!!) für 2 Löffel Neskaffee etwas Zucker und ein paar Tropfen Milch. Und das war nicht etwa ein Restaurant der besonderen Klasse.

Ein paar Meter weiter in der Odos Mnisikleus, wir kannten diese Strasse aus einer Griechischlektion, fanden wir ein kleines Café, wo wir uns zwei Frappe (2,50€) bestellten. Gleich darauf kam die Wirtin zuerst mit 2 Gläsern Wasser, die sie dann auch später noch aus einem Krug auffüllte. Es gibt also auch in der Großstadt Athen noch ein paar kleine Oasen, wo die griechische Gastfreundschaft noch nicht der Geschäftstüchtigkeit gewichen ist. Man muss sie nur finden!

Tipp zum Essen: Am Platz Monastiraki findet man Restaurants, in denen man gut und preiswert essen kann.

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