Seit vielen Jahren beschäftigen wir uns mit dem Gedanken, Myanmar (Burma / Birma) zu besuchen. Oft haben wir Pro und Contra abgewogen und uns dann doch für ein anderes Ziel entschieden.
Diesmal war es soweit!
Wir haben uns Yangon, Mandalay und Bagan angeschaut. Wie auch auf den vergangenen Reisen wollten wir wenige Orte in Muße besichtigen. Deshalb stand auch der Inle-See nicht auf dem Reiseplan. Vielleicht das nächste Mal. Die Strecke von Mandalay nach Bagan haben wir auf dem Schiff zurückgelegt mit einer Übernachtung an Bord.
Auf Grund vieler positiver Referenzen haben wir den Reiseablauf in Myanmar mit Hilfe von Michael Pfeiffer von Fascinating Land Travels & Tours geplant. Alle Buchungen innerhalb des Landes wurden zu unserer besten Zufriedenheit von H. Pfeiffer durchgeführt. Zahlungen für Hotels und Touren wurden überwiegend schon aus Deutschland angewiesen, so dass wir nicht ganz so viel Bargeld mitnehmen mussten.
Den anschließenden Badeaufenthalt verbrachten wir wieder auf der Insel Langkawi in Malaysia.
Reisezeit: Februar/ März
Reiseführer: Stefan Loose: Myanmar; Nelles Guide: Myanmar
Reiseablauf
- Flug von Frankfurt nach Yangon über Kuala Lumpur
- 1 Tag in Yangon / Traders Hotel
- Flug nach Mandalay
- 3 Tage Mandalay / Mandalay City Hotel
- mit dem Schiff von Mandalay nach Bagan/ Paukan 2007 River Cruise
- 3 Tage Bagan / Bagan Thande Hotel
- Flug nach Yangon
- 3 Tage Yangon / Traders Hotel
- Flug nach Langkawi (Malaysia) über Kuala Lumpur
- Badeaufenthalt am Cenang Beach / Beach Garden Resort
- Flug nach Kuala Lumpur mit einer Zwischenübernachtung
- Rückflug nach Frankfurt
Besonderheiten in Myanmar
Als Zahlungsmittel wird nur Bargeld akzeptiert (Dollar, Euro, Kyatt).
Der Umtausch in die Landeswährung findet auf dem Schwarzmarkt statt (offiziell geduldet). Straßenhändler sollte man besser meiden. Es gibt einige Wechselshops mit Referenzen (z. B. Yangon – Tigershop). Vorzugsweise tauscht man in Yangon, hier gibt es die besten Kurse. Es gibt unterschiedliche Kurse für große oder kleine Scheine. Banknoten sollten unbeschädigt, nicht geknickt und nicht beschriftet sein.
Anreise
Nachdem wir kurz vor dem Flughafen in Frankfurt eine Zwischenübernachtung hatten, konnten wir den Tag ganz relaxed beginnen. Wir wollten nicht noch einmal so ein Schneechaos erleben, wie das letzte Jahr. Der Hoteltransfer hat auch reibungslos funktioniert. Der Abflug verzögerte sich 30 min. weil der Flug überbucht war und erst noch 2 Personen gefunden werden mussten, die erst am nächsten Tag fliegen wollten. Es war ein sehr angenehmer Flug. Über Schneefelder irgendwo in Russland ging es dann in die Nacht. Nach 12 Stunden Flug sind wir kurz vor Sonnenaufgang in Kuala Lumpur gelandet.
Nach einem kleinen Rundgang in diesem schönen Flughafen, gönnten wir uns erst mal einen Kaffee Latte im Starbucks. Um 10:05 flogen wir dann weiter nach Yangon. Der Flug dauerte 2:30 und bot uns mit leichten Trübungen eine schöne Aussicht über die Inselwelt der thailändischen Westküste. Die Einreise in Myanmar war völlig unproblematisch.
Yangon
Mit dem Taxi fuhren wir zum Traders Hotel. Nachdem wir unser Zimmer in der 19. Etage bezogen hatten, machten wir einen Stadtrundgang u.a. zum Geld tauschen. Um 18:00 waren wir mit H. Pfeiffer verabredet, um alle nötigen Reiseunterlagen und die letzten Instruktionen entgegenzunehmen. Schon am nächsten Morgen ging es weiter mit dem Flugzeug nach Mandalay.
Mandalay City Hotel
In Mandalay wohnten wir im Mandalay City Hotel, eine kleine Oase in dieser quirligen Stadt mit sehr freundlichem Personal. Kurz nach Einfahrt durch das Tor umfängt einen eine angenehme Ruhe.
Am Abend vor der Abreise, es war gegen zehn Uhr, klopfte es an unserer Zimmertür. Wir saßen schon im Bademantel und rätselten, wer das wohl sein könnte. Ich öffnete die Tür, da standen sechs Leute vom Servicepersonal mit einem kleinen Geburtstagstörtchen und sangen mir ein “Happy Birthday”.
Was für eine Überraschung!
Dann musste ich die fünf Kerzen ausblasen, was mir auch sehr gut gelang. Bei der tatsächlichen Anzahl wäre es schon schwieriger gewesen. Das Törtchen schmeckte auch sehr lecker, leider haben wir es nicht ganz geschafft.
Stadtimpressionen
Viele Mopeds, ständiges Hupen und Abgaswolken kennzeichnen das Stadtzentrum. Die Gehwege sind meistens mit Waren, Fahrrädern und Mopeds zugestellt, so dass man sich meistens auf der Straße bewegt. Aber das macht auch wieder den Reiz dieser Stadt aus. Man begegnet überall freundlichen Menschen, die für den Touristen ein Lächeln übrig haben, auch wenn sie nichts verkaufen wollen.
Lin Lin und Kan Po
Für unsere Touren in Mandalay suchten wir einen Fahrer. Rechts aus dem Hotel, an der nächsten Straßenecke wurden wir fündig. Nachdem wir das Pickup bestiegen haben, sprang es nicht an. Also stiegen wir in das Fahrzeug nebenan ein. Es war ein Mazda, Bj. 1970, mit Luftkühlung. Lin Lin, der Fahrer hielt kurze Zeit später an und es stieg noch jemand hinzu. Es war Kan Po, der uns als “Reiseleiter” alle sehenswerten Dinge der nächsten Tage auf englisch erklärte.
Überraschung zu Hause
Als wir drei Wochen schon zu Hause waren, erreichte uns ein Brief. Eigentlich waren es zwei. Einem schweizer Ehepaar, welches wir in Bagan trafen, haben wir für ihren Aufenthalt in Mandalay das Mandalay City Hotel empfohlen. Und auch unseren Fahrer Lin Lin mit seinem Beifahrer Kan Po. Sie schrieben in ihrem Brief, dass sie das Hotel auch toll fanden. Sie fanden auch unsere beiden Reisebegleiter, die wir ihnen empfohlen hatten und machten mit ihnen drei Tagestouren. Ein Brief von Lin Lin und Kan Po war beigelegt, den sie uns übermitteln sollten. Ein Familienbild von Lin Lin lag auch bei.
Mandalay Hill – Der Weg ist das Ziel
Für die erste Tour am Nachmittag haben wir den Mandalay Hill ausgesucht. Am Fuße des Berges angekommen endete die Fahrt. Die Straße ging zwar noch weiter, jedoch nicht für das kleine Fahrzeug mit Luftkühlung. Von hier ging es die Treppen (alle überdacht!) hinauf. Es sollen so um die tausend sein. Unterbrochen wurde der Aufstieg immer wieder von kleinen Pagoden mit wunderschönen Ausblicken in die Ferne. Wir trafen relativ wenig Leute hier. Erst ganz oben wurde es voller. Bis hierher geht die Straße und den Rest kann man auch noch mit einer Rolltreppe bewältigen. Im Gegensatz zu uns sahen die Leute noch alle recht frisch aus, aber ob sie den Sonnenuntergang mit Blick über die ganze Stadt auch so genossen haben?
Hinunter ging es dann etwas leichter. Unten wurden wir schon erwartet und dann fuhren wir wieder ins Hotel zurück.
Für den nächsten Tag hab wir uns mit Lin Lin und Kan Po verabredet für eine Ganztagestour.
Königspalast
Der Königspalast ist von einer 8 km langen Mauer und einem breiten Wassergraben umgeben. Die äußeren Bereiche sind militärisch genutzt. Im Zentrum befindet sich die wiederaufgebaute Palastanlage. Das Original wurde im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört.
Shwenandaw Kloster
Das Shwenandaw Kloster ist das einzige Gebäude der Königlichen Palastanlage, welches noch im Originalzustand erhalten blieb, weil es um 1880 unter König Thibaw demontiert und außerhalb wieder aufgebaut wurde. Wunderschöne Schnitzereien verzieren das gesamte aus Teakholz gebaute Kloster.
Kuthodaw Pagode
… auch das „Größte Buch der Welt“ genannt. Unter 729 Stupas befindet sich jeweils eine große Tafel aus Marmor mit den eingemeißelten Lehren Buddhas.
Mahamuni Pagode
Die Mahamuni Pagode beherbergt eine der wichtigsten Buddhafiguren des Landes. Etwa 3m hoch ist die Figur und im unteren Bereich schon ziemlich unförmig von den Massen an Blattgold, welches im Verlauf vieler Generationen aufgetragen wurde. Bis zu 15cm soll die Schicht stellenweise dick sein. Der Nahbereich der Buddhafigur darf nur von Männern betreten werden.
Goldschläger
Die Besichtigung einer Blattgoldfabrikation war sehr interessant. In Päckchen zu mehreren hundert Blatt wird das Gold zwischen speziellem Bambuspapier zu Paketen geschnürt. Das Rohmaterial für das Papier wird drei Jahre gewässert. Zum Schluss entsteht ein sehr glattes Papier, an dem die Goldplättchen sich beim Klopfen ungehindert in die Breite treiben lassen. Mehrfachfach werden die Goldplättchen geteilt und wieder zwischen dem Papier eingepackt für den nächsten Arbeitsgang. Mehrere Vorgänge sind dazu notwendig und mehrere Stunden mühsame Arbeit mit dem schweren Hammer. Die Zeit zeigt eine Kokusnussschale an, die in einer Wasserschale schwimmt. In einer halben Stunde ist sie voll gelaufen. Am Ende dieser aufwändigen, mehrstufigen Prozedur sind dann hauchdünne Plättchen entstanden, die man natürlich käuflich erwerben kann. Zum Schluss wurden wir auch noch vergoldet. Wir baten dann unseren Fahrer um vorsichtige Fahrweise, damit die kostbare Fracht nicht beschädigt wird.
U-Bein Brücke
Natürlich darf bei einem Aufenthalt in Mandalay ein Besuch der U-Bein Brücke nicht fehlen. Die lange Teakholzbrücke ist eine sehenswerte Kontruktion, die allerdings im Mittelteil schon durch Beton ersetzt wurde. Wir waren hier zum Sonnenuntergang. Hinter der Brücke war noch ein tempelähnliches Bauwerk zu sehen, das aber in keiner Beschreibung zu finden war. Vielleicht hatte es auch keine besondere Bedeutung. Im Sonnenuntergang sah es jedenfalls aus wie ein Märchenschloss.
Amarapura
Bei den verschiedenen Fahrten kamen wir immer wieder durch das Handwerkerdorf Amarapura. Hier konnten wir bei einem kleinen Rundgang die Menschen bei ihren verschiedenen Tätigkeiten beobachten. Als Andenken haben wir hier die Marionette eines Shan Medizinmannes erstanden.
Mittags im Mahagadhayon Kloster
Gerade richtig zur Mittagszeit kamen wir zum Mahagandhayon Kloster, um der Speisung der Mönche beizuwohnen. Ein ziemlicher Touristenrummel. Aber unter den Touristen ware auch Gruppen von anderen Mönchen, die ebenso fleißig fotografierten. Wir wurden zuerst in die “Küche” geführt, wo wir die Zubereitung der Mahlzeiten beobachten konnten. Dann ging es zur Essensausgabe. Geduldig warteten die Mönche, bis ihnen das Essen zugeteilt wurde, um es dann in einem großen Gemeinschaftssaal zu sich zu nehmen.
Novizen-Fest
Vor dem Eintritt in ein Kloster findet eine große Zeremonie statt. Die kleinen Novizen und die Verwandten sind herausgeputzt und mit einer großen Geräuschkulisse wird dieser Tag begangen. Mehrfach haben wir auf dieser Reise solche Feiern beobachten können und es war auffällig mit welch stoischer Gelassenheit die kleinen Novizen an dieser Zeremonie teilnahmen. Kein noch so kleines Lächeln war in ihren Gesichtern zu entdecken aber auch kein Ausdruck von Unmut. Mit festlicher Würde begingen sie ihren Ehrentag.
Inwa – Die alte Palastanlage
Das Ziel des nächsten Tagesausflugs war die Insel Inwa, die Hauptstadt des früheren Königreiches Ava, gegenüber der Stadt Sagaing. An einem kleinen Nebenfluss des Irrawaddy setzten wir dann ohne unsere Begleiter per Fährschiff über. Hier warteten schon unzähliche Pferdekutschen, um die Ankömmlinge aufzunehmen. Über holprige und ziemlich staubige Wege fuhren wir dann über die Insel und besichtigten einige Altertümer. Ein alter schiefer Turm bot einen wunderschönen Ausblick über die Insel. Vor hier hat man auch einen schönen Blick auf den Tempelberg von Sagaing.
Zum Abschluss erholten wir uns in einem schattigen Gartenrestaurant auf der Insel, wie wir es hier gar nicht erwartet hätten. Schön gedeckte Tische, ein gutes Essen, saubere Toiletten. Mit einem herrlich kühlen Myanmar-Bier spülten wir uns den Staub aus der Kehle. Nachdem wir uns ein wenig erholt hatten, ging es wieder mit der Fähre über den Fluss, wo unser beiden Guides auf uns warteten.
Der Tempelberg von Sagaing
Von Ava fuhren wir über die große Brücke nach Sagaing, ein Hügel mit unzähligen Pagoden. Auch hier war ein Aufstieg per Treppe (ca. 30 min.) notwendig, um den Ausblick von ganz oben zu genießen. Gold, Gold, Gold! Wohin man auch schaute, glänzten kleine und große Pagoden in der Sonne. Ein überwältigender Anblick!
Zurück nach Mandalay mussten wir erst wieder über den Fluss. Hier erstiegen wir einen weiteren Tempel und konnten von hier eine ganze Weile das Treiben unten im Hafen beobachten. Auch unsere Begleiter genossen die Zeit sichtlich. So konnten Sie zur Abwechslung mal etwas anderes sehen, als immer nur in der Stadt an der Straßenecke in einer Abgaswolke zu stehen und auf Fahrgäste zu warten. Gegen Abend ging es dann wieder zurück nach Mandalay, vorbei an Melonenbergen am Straßenrand. So beendeten wir auch den dritten Tag in Mandaly und verabschiedeten uns herzlich von Lin Lin und Kan Po vor unserem Hotel.
Abends an der Rezeption
Am nächsten Tag sollte unser Schiff nach Bagan gehen. Wir wollten ein Taxi reservieren für den Transfer zum Hafen, wo die Paukan anlegt. Von nun an waren drei Leute beschäftigt mit telefonieren und recherchieren, wo unser Schiff abgeht. Nach einer halben Stunde und tel. Rücksprache mit H. Pfeiffer war dann doch alles klar. Das Taxi war rechtzeitig bestellt, der Preis festgelegt, nun konnte nichts mehr schief gehen.